Inzwischen weiß man: Humusaufbau ist aktiver Klimaschutz! Denn in Humus wird massiv CO₂ im Boden eingelagert, wodurch es keine klimaschädigende Wirkung in der Atmosphäre mehr entfalten kann. Ein Potenzial, das bisher häufig unterschätzt wurde. Die Bodenzustandserhebung des Thünen Instituts stellt klar: Insgesamt sind über zwei Milliarden Tonnen Kohlenstoff in den landwirtschaftlichen Böden Deutschlands gespeichert. Böden haben damit eine große Bedeutung für den Klimaschutz.
Doch der Humusanteil und somit die Bodenfruchtbarkeit geht weltweit zusehends verloren. Wer jetzt glaubt, dass uns das nicht betrifft, irrt. Laut WWF gehen der Landwirtschaft in Deutschland durchschnittlich pro Jahr und Hektar 10 Tonnen fruchtbarer Boden verloren. Gründe hierfür sind u.a. der Abtrag durch Wind und Wasser, die Bodenverdichtung durch eine zu große Bodenlast von Maschinen und auch die Bodenversauerung, verursacht durch sauren Regen und Überdüngung. Dem gegenüber steht ein jährlicher natürlicher Bodenzuwachs von nur etwa einer halben Tonne pro Hektar. Guter Boden wird also rund 20 Mal schneller zerstört, als er nachwächst. Und das hat nicht nur Einfluss auf die Landwirtschaft, sondern betrifft auch andere Ressourcen wie Wasser und Luft. Denn Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen des Bodens sorgen nicht nur für fruchtbare Böden, sondern reinigen ganz nebenbei auch Wasser und Luft. Intakte Selbstreinigungskräfte der Böden sind wiederum wichtig für die Gewinnung von Trinkwasser.