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Besuch im Raublinger Moor

Urkunde Moorschutz

Jedes Lebewesen, jede Aktion hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck und der des Menschen ist üblicherweise besonders groß. Seit 2019 sind wir zusammen mit unserem Verband Ökokiste e.V. nachweislich klimafreundlich aufgestellt.

Für den Begriff „klimafreundlich“ haben wir uns bewusst entschieden, da gewisse Emissionen leider nicht zu vermeiden sind, also im engeren Sinne keine „Neutralität“ besteht. Oberste Priorität bei jeder unserer Aktionen ist immer die Vermeidung von Emissionen und das ist der Unterschied einer „Klimafreundlichstellung“ zum „Greenwashing“: Nur wo Emissionen nicht vermieden oder reduziert werden können, werden diese durch sinnvolle Maßnahmen kompensiert. Unsere Prioritätenliste ist daher: Vermeiden, Reduzieren, Kompensieren.

Aus diesem Grund unterstützen wir eine Moorrenaturierungsmaßnahme im Raublinger Moor bei Rosenheim. Moore sind die effektivsten landgebundenen CO2-Speicher der Erde, bieten Lebensraum für viele seltene Pflanzen und Tiere und tragen zum Hochwasserschutz bei. Im Raublinger Moor hat unser Verband eine Patenschaft für 2,2ha des als besonders schützenswert eingestuften "Brandfilzes" übernommen. Im Juli besuchten Alena, Michael und Daniel im Rahmen eines Ökokisten-Treffens das Raublinger Moor und konnten sich vor Ort das Moor und das Renaturierungsprojekt anschauen.

Gruppenfoto Moorbesuch
Moorbesuch
Raublinger Moor
Raublinger Moor

Renaturierung Brandfilz

Das Brandfilz ist Teil des FFH-Gebietes "Moore rund um Raubling". Im Frühjahr 2021 konnte die Greensurance Stiftung u.a. auch mit unseren Spendengelder diese  Wald-Hochmoorfläche südwestlich von Rosenheim erwerben.  Ziel ist es, die Moorfläche unter Einhaltung des FFH-Managementplans wiederzuvernässen. 

Gruppe Moorbesuch
Infotafel Moor

Moore sind einzigartig

Warum haben wir uns für die Unterstützung eines Moorprojektes entschieden? 

Die einzigartigen und urtümlichen Landschaften haben uns Menschen von jeher fasziniert. In den letzten Jahrhunderten wurde dieser Landschaftstyp jedoch großflächig ausgebeutet und durch Trockenlegung zerstört. Heute sind 95% der heimischen Ökosysteme »Moore« in einem ökologisch schlechten Zustand und gefährdet. Moore sind wichtige Lebensräume für viele seltene Moorpflanzen und Tiere. Das von uns unterstützte Moorprojekt im Raublinger Moor kann man besuchen und dort auch sehr schöne Wanderungen unternehmen.

Das ist Klima- und Naturschutz zum Anfassen!

Moore, Klimaschutz und der Klimawandel

Warum sind Moore natürliche Klimaschützer? Die meisten Moore in Deutschland sind seit dem Ende der letzten Eiszeit (Würm-Weichsel-Kaltzeit vor ca. 12.000 Jahren) überall dort entstanden, wo es eine erhöhte Wasserzufuhr auf einem stauenden Untergrund gibt. Torfmoose können unter solchen Bedingungen wachsen und sich ausbreiten. Durch den Sauerstoffmangel im wassergesättigten Boden finden kaum Abbauvorgänge statt, und die abgestorbenen Torfmoose reichern sich im Moorboden an, Torf entsteht. Darin ist eine außergewöhnlich hohe Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) in Form von Kohlenstoff gebunden. Weltweit speichern Moore doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Bäume der Erde. Und das auf nur 3% der Landoberfläche. Doch nur intakte Moore können langfristig Kohlenstoffdioxid speichern und so das Klima schützen. Sinkt der Wasserspiegel im Moor z.B. durch Entwässerungsgräben, kommt es zur Zersetzung des Torfs. Es entsteht das klimaschädliche Gas CO2. Moore werden und wurden vor allem in den letzten hundert Jahren entwässert, um die Flächen land- und forstwirtschaftlich nutzen oder bebauen zu können. Auch der Torfabbau als Brennmaterial oder zur Verwendung in Blumenerden trägt immer noch zur Zerstörung von Mooren bei. Dadurch sind aktuell in Deutschland über 90% der Moorflächen in einem degradierten Zustand und keine Klimaschützer mehr.

Hannd mit Moorpflanze
Sonnentau

Heimat für Moorpflanzen und Tiere

Moore sind Ökosysteme mit vielen seltenen, einzigartigen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Sie sind ein besonderer Lebensraum zwischen Land und Wasser: Der Boden (Torf) besteht aus 95% Wasser, er ist extrem sauer und nährstoffarm. Nur hochspezialisierte Tiere und Pflanzen können hier leben – »Hungerkünstler« und »Fleischfresser« wie der Sonnentau. Dieser erhält seine Nährstoffe über Insekten, welcher er mit seinen klebrigen Tentakeln fängt. Da Moore in Deutschland stark bedroht sind, sind auch dort lebende Arten bedroht. Viele stehen auf der Roten Liste, wie zum Beispiel alle drei Sonnentau-Arten; der rundblättrige, der mittlere und der langblättrige Sonnentau. Vor allem viele Insekten wie Schmetterlinge und Libellen leben in Mooren. Sie tragen schöne Namen wie Hochmoorgelbling oder Hochmoor-Mosaikjungfer. Aber auch größere Tiere wie die gefährdete Kreuzotter oder das Birkhuhn haben hier ihren Lebensraum. »Eiszeitrelikte«, welche während der letzten Eiszeiten heimisch waren, finden in Mooren einen Rückzugsort. Ein Beispiel hierfür ist die Zwergbirke. Wenn wir Moore erhalten, schützen wir auch die Artenvielfalt und Biodiversität in Deutschland. 

Hochwasserschutz, Wasserreinigung und weitere Ökosystemleistungen

Moore sind faszinierende Alleskönner! Sie stellen viele kostenlose Leistungen für Mensch und Umwelt bereit. Diese nennt man daher auch Ökosystemdienstleistungen. Auch aus diesem Grund möchten wir Moore schützen und wiedervernässen. Denn nur intakte Moore tragen zum Hochwasserschutz bei, dienen als Niere in der Landschaft, erzeugen ein spezielles Mesoklima und speichern Trinkwasser. Darüber hinaus dienen Moore für den Menschen auch als Erholungsflächen, sind ein Archiv der Geschichte und als Heilmittel und Kosmetik. Auch als Brennstoff kann der Torf aus Mooren genutzt werden. Jedoch ist diese Nutzungsform von Mooren nicht nachhaltig. 

Moorbesuch
Hand mit Moorpflanze
Moorbesuch

Moore zu schützen - das kann (fast) jeder tun

Torffreie Blumenerde kaufen!

Ein wichtiger Punkt wie wirklich Jeder von uns Moore schützen kann, ist durch die Wahl der Blumenerde, welche wir in unseren Blumenkästen, -töpfen und Gärten verwenden. Diese besteht mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit aus Torf. Fast jede Erde im Baumarkt besteht aus Torf, dem Boden der Moore. Blumenerde kann bis zu 99% aus Torf bestehen! In Deutschland wie auch einigen baltischen Ländern werden für unsere Blumenerde wertvolle Ökosysteme industriell zerstört (abgefräst, auch »Frästorf«). Daher nutzen Sie beim nächsten Blumenpflanzen unbedingt »torffreie« Blumenerde. Es gibt bereits viele gute Alternativen. Diese bestehen bspw. aus Grünschnittkompost, Kokosfaser, Holzfasern oder Rindenmulch. Torffrei gärtnern bedeutet:

  • Kaufen Sie »torffreie« Blumenerde. »torfreduziert« oder »torfarm« kann immer noch jede Menge Torf enthalten. Den Anteil von Torf finden Sie in der Zusammensatzung der Blumenerde.
  • Achtung: Auch sogenannte Bio-Erde kann Torf enthalten.
  • Das RAL-Gütesiegel auf torffreien Erden garantiert ein ökologisch gutes Produkt.
  • Einige Baumärkte bieten auch Blumenerde ohne Torf an. Fragen Sie danach!
  • Wenn Sie einen Garten haben: Legen Sie einen Komposthaufen an.

Eine Moorwanderung machen

Wir haben unsere Moorwanderung durch das Raublinger Moor sehr genossen und waren tief beeindruckt von der einzigartigen Schönheit dieser Landschaft. Es gibt viele Gemeinden die Moore renaturiert haben und einen Erlebnis-Pfad eingerichtet haben. Eine geführte Moorwanderung kann Ihnen noch weitere Einblicke in die magische Welt der Moore bieten. So erfahren Sie welche Tiere und Pflanzen in dem besuchten Moor leben. Jedes Moor ist einzigartig und hat seine eigenen Eigenheiten und Geschichten. Vielleicht wurde hier einstmals Torf zu Heizzwecken abgebaut? Eventuell gab es eine Torfbahn? Oder es wurde sogar eine Moorleiche gefunden? Oft gibt es viele Geschichten zu erzählen… 

Wiedervernässung fördern mit der Moorpatenschaft

Moore sind in Deutschland stark gefährdet. Die Flächen wurden für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Ausbau der Infrastruktur und Heizzwecke trockengelegt. Dafür wurden die Moore mit Gräben versehen. Auch nach der Nutzungsaufgabe in vielen Hochmooren, bleiben die Gräben bestehen und entwässern die Moore Deutschlands. Durch den Klimawandel wird dieser »Teufelskreis« aus Austrocknung noch verstärkt. Nur intakte, nasse Moore tragen zum Klimaschutz bei. Aus diesem Grund renaturiert die Greensurance Stiftung Moore vor Ort. Diese Arbeit können Sie mit Ihrer Spende als MoorPatin und MoorPate unterstützen.

 Helfen Sie uns die Moore in Deutschland zu retten!

Paludikultur fördern und nutzen  

Dieser Punkt wird nicht Jedem möglich sein, aber dennoch ist es interessant zu wissen. Es gibt eine nachhaltige Bewirtschaftung von Mooren. Sie heißt Paludikultur ( von lat. palus »Sumpf, Morast«) und wurde an der Universität Greifswald mit dem Ziel entwickelt, Schutz und Nutzung von Mooren in Einklang zu bringen. Zu den nicht nachhaltigen Nutzungen von Mooren gehören dagegen die Nutzung zu Heizzwecken, als Kultursubstrat sowie für die intensive Land- und Forstwirtschaft. Diese Nutzungsformen zerstören ein Ökosystem, das pro Jahr nur um einen Millimeter wächst! Die Paludikultur zerstört die Moore nicht, sondern baut in Mooren dort natürlich vorkommende Pflanzen wie Schwarz-Erle, Rohrkolben, Schilf und Torfmoose an. Auch können Wasserbüffel als »Landschaftspfleger« eingesetzt werden. Die Flächen mit Paludikultur sind wirtschaftlich nutzbar und dienen zeitgleich als Ersatzhabitate, Pufferzonen oder Trittsteine. Gewonnene Materialien können zum Beispiel als Brennstoff, in Biogasanlagen, als Bau- und Dämmstoff, als Futter oder Medizin verwendet werden.